Der 15. Mai 1993 ist für die Prinzengarde ein wichtiges Datum und wird in der Chronik einen besonderen Stellenwert einnehmen. An diesem Tag wurde das Garde-Quartier Münstertor eingeweiht und seiner Bestimmung übergeben.
Schon 1972 wurde die Idee von unserem, leider viel zu früh verstorbenen Ehrenpräsidenten Dr. med. Heinz Rixen und dem damaligen Präsidenten der Prinzengarde Hans Schall geboren, im Münstertor eine Wachstube einzurichten. Der damalige Bürgermeister Josef Peiffer und der frühere Stadtdirektor Josef Trimborn, der heute Ehrenoffizier der Prinzengarde ist, befürworteten das Vorhaben, welches am Ende wegen fehlender Mittel nicht realisiert werden konnte.
Wir hatten 1970 unser Fanfarencorps (übrigens das erste Musikcorps in der Karnevalsgeschichte der Stadt Zülpich) gegründet, und mit neuen Uniformen und Instrumenten ausgestattet, was viel Geld gekostet hat.
Zuschüsse von der Stadt, vom Landeskonservator und vom Land waren keine zu bekommen. Dennoch wurde der Plan nie aufgegeben. Der damalige Präsident der Prinzengarde Hans Schall hat sich laufend bemüht, Zuschüsse zu erhalten.
Die Bemühungen des Präsidenten hatten sich dann doch noch gelohnt, wenn es auch 16 Jahre gedauert hat. Der Innenminister des Landes Nordrhein Westfalen stellte am 2. August 1988 Fördermittel in Aussicht, und somit konnte der alte Plan aus der Schublade geholt werden.
Dieser Plan wurde von den Architekten Karl Josef und Marcus Ernst neu überarbeitet und zusammen mit einem Kostenvoranschlag in Höhe von 155.000DM über die Stadt Zülpich dem Innenminister zugeleitet.
Am 15. März 1990 erhielten wir vom Regierungspräsidenten Antwerpes in Köln den vorläufigen Bescheid, dass wir Fördermittel in Höhe von 77.500DM (also 50% der Bausumme) erhalten würden. Den endgültigen Bescheid erhielten wir am 1. Oktober 1990.
Endlich konnte mit den Arbeiten begonnen werden.
Der zweite Weltkrieg, sowie die Witterungseinflüsse hatten das Innenleben des Tores zerstört. Die Treppe zum Obergeschoss und die Böden fehlten gänzlich. Bereits im Mai 1990 hatten wir ca. 15cbm Taubenmist und Bauschutt, der sich in Jahrzehnten angesammelt hatte, weggefahren.
Nach der Zusage der Fördermittel stockte der Ausbau wieder, da man sich nicht auf einen Treppenaufgang von außen einigen konnte. Leider gingen über diese Beratungen wiederum 10 Monate ins Land, aber die Behörden arbeiten eben etwas langsamer.
Man einigte sich letztendlich auf die vom Landeskonservator vorgeschriebene Stahlwendeltreppe mit der Brückenverbindung, welche von außen zu erkennen gibt, was historisch restauriert wurde, und was neu erstellt wurde.
Im Inneren musste eine neue Zwischendecke aus Eichenbohlen (28mm dick) eingezogen werden. Dafür mussten wir einen 12 Zentner schweren Eichenbalken, als Träger der Zwischendecke, durch ein kleines Fenster in 12 Meter Höhe mit einem Faschenzug und an Seilen hängend ins Tor befördern.
Ein weiterer 6 Zentner schwerer Eichenbalken für die Dachdecke folgte ebenfalls in luftiger Höhe an seinen Bestimmungsort.
Das Dach wurde erneuert und mit Korkplatten isoliert.
Vom unteren Raum zur ersten Etage wurde eine weitere Stahlwendeltreppe, ebenfalls vom Landeskonservator vorgeschrieben, eingebaut.
Da das Tor im zweiten Weltkrieg sehr gelitten hatte, mussten mehrere cbm Mauerwerk ausgestemmt und neu aufgemauert werden.
Ein Toilettenraum musste geschaffen und eine Waschanlage installiert werden.
Vor allen Dingen musste Strom in das Tor verlegt werden.
Unermüdliche Helfer, ausschließlich Mitglieder der Prinzengarde, verbrachten unzählige Arbeitsstunden zur Fertigstellung des Tores.
(v.li.)Josef Zimmermann, Theo Schöngen, Michael Lauscher, Walter Klietmann, Herbert Düster
Da wurden Gardisten zu Maurern, Anstreichern, Elektrikern und Installateuren.
Allen voran unser damaliger Präsident Hans Schall und unsere Ehrenpräsident Josef Zimmermann, die normalerweise jeden Stein kennen müssten.
Die Bauleitung hatte unser Litewkaträger Karl Heinz Esser, sämtliche Maurerarbeiten führte unser Koch Walter Klietmann aus. Assistiert wurde ihm von Günter Hoch, Theo Schöngen, Paul Trimborn und Wolfgang Esser.
Hermann Josef Paulus sorgte dafür, dass die Toilette mit Fliesen verziert ist. Für den Stromzufluss im Tor waren Franz Josef Zimmermann und Frank Bung verantwortlich.
Die Schlosserei Ferdi Zimmermann fertigte die Treppenaufgänge innen wie außen, sowie auch die Stahlfenster an.
Schreinerarbeiten wurden von der Fa. Heinrich Viethen durchgeführt.
Die Sandsteinarbeiten erledigte die Fa. Steinmetz Drach.
Damit es den Gardisten und ihren Gästen nicht auf den Kopf regnet, wurde das Dach von der Fa. Gebr. Schneider, Euskirchen kostenlos neu gemacht.
Die Firma Dickel war bei den Sanitärarbeiten sehr hilfreich.
Unser Ehrenherr Wolfgang Schüller verlieh dem Tor seinen farblichen Glanz und sorgte dafür, dass die Glasarbeiten fachgerecht ausgeführt wurden.
Ein langersehnter Wunsch war nun endlich Wirklichkeit geworden. Die Prinzengarde ist sehr stolz darauf, ein eigenes Garde-Quartier , in einem laut Chronik erwähnten besonders sehenswerten historischem Stadttor zu besitzen.
Das Tor wird heute jeden Monat zu einem gemütlichen Beisammensein der Vereinskameraden und Freunden, sowie für Versammlungen und private Anlässe (Geburtstag, Hochzeit usw.) genutzt. Außerdem werden dort alle Exponate aufbewahrt. Im ersten Stock befindet sich eine schöne Theke mit entsprechender Bestuhlung. Der Raum im oberen Stockwerk wird auch für Tanzproben genutzt.
(Text Hans Schall)
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Münstertorabende
Am ersten Freitag im Monat finden unsere Münstertorabende statt. Neben allen Mitgliedern sind immer wieder befreundete Karnevalsvereine zu diesem gemütlichen Abend eingeladen. Diese Abende sind ein willkommener Anlass auch außerhalb der fünften Jahreszeit Kameradschaft zu pflegen.
Wichtig: Die Termine sind wie immer für alle Mitglieder und Freunde der Prinzengarde offen !!!
Die Münstertorabende beginnen jeweils um 20:00 Uhr.